Etappe 5 • Räumichtmühle Schmilka
Zur Räumichtmühle gelang ich mit dem Bus von Bad Schandau kommend. Der Einstieg in den Malerweg befindet sich gute hundert Meter zurück außerhalb der Siedlung. Gleich geht es durch Wald hinauf. Recht bald erreichte ich den Abzweig zum Kleinen Pohlshorn, den ich aber rechts liegen ließ. Wenig später wanderte ich auf einem Grat, der aber weiterhin stark bewaldet war. Und dann kam der ausgeschilderte Abzweig zum Großen Pohlshorn. Diesen Abstecher gönnte ich mir und erreichte in fünf Minuten den lohnenswerten Aussichtspunkt auf dem Großen Pohlshorn. Überraschend war die breite Sicht, nachdem ich zuvor kontinuierlich durch Wald gewandert war. Ein Panorama mit lauter Bäumen unten und in der Ferne. Es gibt keine Siedlungen im Blickfeld. Leider sah ich aber auch viele abgestorbene oder gekappte Bäume, aber keinerlei Feuerschäden, wie ich später noch sehen würde. Zurück am Abzweig wanderte ich recht steil und teilweise über Stufen ins Kirnitzschtal hinunter, um auf der anderen Seite wieder hinaufzusteigen.
Nach dem mäßigen Aufstieg ging es auch schon wieder runter ins Tal des Großen Zschandbaches. Hier, in einer großen Lichtung, kreuzen sich mehrere Wanderwege und befindet sich das Alte Zeughaus, wo man einkehren kann. Nach einer kleinen Rast wanderte ich über den Roßsteig recht steil hinauf weiter. Auf dem vorläufig höchsten Punkt zeigt ein Wanderwegweiser zur Goldsteinaussicht in sehr kurzer Entfernung. Der Aussichtspunkt ist zwar nicht so besonders, liegt aber praktisch auf dem Weg. Nun verläuft der Malerweg überwiegend auf gleicher Höhe und ist bequem zu gehen. Im Bereich des Katzensteins sind die Folgen eines verheerenden Waldbrandes vom Spätsommer des Jahres 2022 zu sehen. Hier gibt es viele verkohlte Baumstämme infolge eines großflächigen Feuers, das aus Tschechien übergeschwappt war. Am Katzenstein geht der Roßsteig in den Fremdenweg über, der direkt zum Großen Winterberg durch dichten Wald führt. Vom Großen Winterberg hatte ich mir mehr erhofft. Dieser höchste Punkt der Etappe ist in Wald gehüllt und es gibt keine Aussicht. Der Aussichtsturm zu diesem Zweck ist geschlossen und nicht zugänglich. Außer dem Turm hat der Große Winterberg eine Informationsstelle des Nationalparks und eine Gaststätte, die ebenfalls dauerhaft geschlossen wurde. Lediglich ein Imbissbetrieb für den kleinen Hunger wurde aufrecht gehalten.
Ab dem Großen Winterberg geht es nur noch abwärts über die Winterbergstraße nach Schmilka. Während der Malerweg schon bald nach rechts über den kürzesten Weg nach Schmilka abzweigt, empfehle ich dringend über die Winterbergstraße weiterzulaufen und den sensationellen Aussichtspunkt am Kipphorn zu besuchen. Aus dieser Lage kann man einerseits die Elbe bei Bad Schandau und andererseits die Elbe bei Hřensko (Herrnskretschen) in der Böhmischen Schweiz sehen. Zwischen beiden Blickrichtungen liegt die Hochebene von Schöna mit dem Zirkelstein und der Kaiserkrone. Ein wunderbares Panorama! Nachdem ich ausführlich die landschaftlichen Eindrücke gesammelt hatte, setzte ich meine Wanderung auf der Winterbergstraße fort, ohne zum Malerweg zurückzulaufen. Dabei berührte ich mehrfach und unmittelbar die tschechische Grenze, die hier mit Schildern und Grenzsteinen markiert ist. Im unteren Bereich besteht die Möglichkeit, wieder Anschluss an den Malerweg zu bekommen. In Schmilka gibt es mehrere Cafés und Restaurants, wo man einkehren kann. Zum Abschluss der Etappe setzte ich mit der Fähre über und fuhr mit der S-Bahn vom Bahnhof Schmilka-Hirschmühle nach Bad Schandau zurück.